Montag, 4. Februar 2013

Bauernsonntag

Katholische Kirche Unser Frau - Hochaltar - die ganze Kirche ist in einem sehr guten Zustand. Daneben ist ein Pfarrhaus und die ehmalige Pfarrscheune ist zu einem kleinen Jugend- und Begegnungszentrum umgebaut.

Grab der alten Gurschlhof-Bauern und des im Juli 2012 verstorbenen Richard. Die Gräber befinden sich in mehreren Ringen rings um die Kirche. Man staunt, wie wenig Fläche für ein normales Sarggrab benötigt wird.
Also, ausschlafen war gestern! - Bauern schlafen nicht aus. Nie!!!
So beginnt auch der Sonntag für mich um 5 Uhr mit der üblichen Stallarbeit, Sepp ist schon eine Stunde früher auf den Beinen. Das macht ihm aber nichts - sagt er. Zwischendurch hat der in der Nacht noch die Heizung mit Holz bestückt, weil ja das Ferienhaus voller Gäste ist und da braucht es eben viel mehr Wärme als wenn wir hier nur allein vor uns hin wursteln.
An diesem Sonntag möchte ich in die Kirche nach Unser Frau gehen. Der Bauer hat sowieso keine Lust und putzt lieber Kühe. Die Kinder bleiben auch hier. Es ist erstaunlich, wie still und friedlich sie sich mit allen möglichen Dingen beschäftigen. So quasi immer an Mutters Rockzipfel entlang. 
Der Gottesdienst ist sehr kurz gehalten, denn der Pfarrer muss dann gleich noch zu zwei weiteren Diensten. Zur Begrüßung oder Verabschiedung sieht man ihm sowieso nicht. Es gibt in der Kirche eine kleine Orgel, aber die wird nicht gespielt, der Gemeindegesang ist - obwohl doch recht viele Menschen da sind - sehr mäßig. Dieser Sonntag gehört dem Heiligen Blasius, deshalb gibt es zum Schluss für jeden persönlich einen Blasiussegen. Zwei lange Kerzen werden vom Pfarrer über Kreuz gehalten und damit beide Schultern des Gläubigen berührt, dazu wird eine Bitte um Gesundheit an Leib und Seele gesprochen. Dieser Segen berührt mich doch ein wenig, merkwürdig ist, dass danach alle gleich die Kirche verlassen ohne noch einen gemeinsamen Abschluss.
In Italien gibt es übrigens keine Kirchensteuer. Für die Gemeindearbeit vor Ort gibt es ein freiwilliges Kirchgeld - die Zehentgabe. Ansonsten hat wohl die katholische Kirche in Italien genügend Pfründe, um sich über Wasser zu halt
Viele treffen sich nach der Kirche noch im Gasthaus zu Kaffee und einem Gläschen Wein.
Ich bin allerdings bereits um 10 Uhr wieder auf dem Hof. So reicht die Zeit, um Schweinebraten mit Klößen bis zum Mittag bereit zu haben.
Der Nachmittag vergeht mit Ruhe auf dem Ofen, Buch lesen und stiller Zeit.
Vor der Stallarbeit richte ich noch die Ferienwohnung, denn es kommen noch Gäste zum Sonntag abend.





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